Aali muss los

Aale sind wundersame Wesen, die vier verschiedene Lebensphasen durchlaufen, und für ihren Nachwuchs tausende Kilometer schwimmen. Schon beim Lesen eines Lexikoneintrags schlackern die Ohren. Wenn aber Finn-Ole Heinrich und Dita Zipfel über Aale schreiben, wird daraus eine schier unglaubliche Geschichte mit Karacho und Abenteuer.

Gelbaal Aali lebt schon seit Jahren im Nord-Ostsee-Kanal. Plötzlich spürt er, dass er weiterziehen muss. Er nimmt von seinem Freund und der gewohnten Flussumgebung Abschied und macht sich auf den Weg. Auf seiner Reise durch verschiedene Meeresregionen und während der dramatischen Verwandlung zum Blankaal begegnet Aali Gefahren, der Natur und knüpft neue Freundschaften.

Nele Brönner hat dazu mit farbintensiven Bildern eine magische Unterwasserwelt geschaffen. Das ist alles zum Reinspringen schön.
Ein wunderbares Buch, das uns mitnimmt auf die rätselhafte Wanderung der Aale. Faszinierend, lustig, bewegend und perfekt zum Vorlesen und Mitfühlen.

Der fantastische Bus

Endlich haben wir eine Antwort auf die häufigste Frage im Laden, die wir nie wirklich zufriedenstellend beantworten konnten: „Gibt es noch so ein Buch wie DIE UNGLAUBLICHE GESCHICHTE VON DER RIESENBIRNE?“
15 Jahre hat Jakob Martin Strip an diesem Buch gearbeitet: eine Riesenbirne hoch 10, ein armlanges, faustdickes Prachtexemplar, ein absolut fantastischer Bus.
Haltet euch kurz fest, denn das Buch kostet mit 68 € so viel wie drei Riesenbirnen. Dafür ist es viermal so groß. Und doch ist es der Inhalt und nicht die beeindruckende Größe, die dieses Buch einzigartig macht.

Ein wundersames Gefährt ist dieser fantastische Bus mit seinen zehn Rädern, vier Motoren, drei Stockwerken, Plasmascheinwerfern und ausklappbaren Flügeln. Er soll Taku und seine Freunde in das sagenumwobene Land Blakanda bringen, wo die Safranlilie wächst. Diese magische Blume heilt alle Krankheiten und ist die einzige Hoffnung für Timo, dessen Zustand sich in der Stadt immer weiter verschlechtert. Der Bus begibt sich auf eine rasante, gefährliche Fahrt über weite Ebenen und hohe Brücken. Nach einem letzten waghalsigen Manöver landet der Bus tatsächlich jenseits des Nordpols auf einem Feld blühender Safranlilien in Blakanda!

Ein fantastisches Abenteuer: witzig, einfallsreich und großartig.
Von 4 bis 104: zum vorlesen, erstlesen, selbstlesen und am besten immer wieder lesen.

Carp City – Die Stadt des Tanzenden Karpfens

Ein Ort in Wimmelbildern, ein Rätselbuch mit tausend Fragen und jede Menge Sticker. „Carp City“ ist ein wirklich einzigartiges und absolut empfehlenswertes „Buchspielbuch“, das uns in einer fantastischen Welt versinken lässt.

Das Wimmelbuch steckt voller Geschichten und Überraschungen. In Carp City gibt es alles, was eine Stadt braucht: einen Hafen, einen Marktplatz, ein Theater auf Rädern und darin unzählige liebevoll gestaltete Figuren und deren miteinander verwobenen Erlebnisse. Fast alle brauchen unsere Hilfe. Ein Liebespaar, das getrennt wurde, möchte wieder zusammenfinden, fabelhafte Wesen mit Wildschweinkopf und Menschenkörper wollen zurück verwandelt werden und Tiere müssen versorgt werden.

Es ist ein ständiges Blättern in den Seiten dieses Buches. Alles hängt miteinander zusammen. Rätsel mit Anleitungen in einem sogenannten Stadtführer. Wir müssen ran und mitmachen, Listen abhaken, Sachen suchen.
Ein großer Spaß!
Für alle ab acht Jahren – auch alle erwachsenen Spielkinder.

In Barbaras Rhabarberbar wird niemals der Rhabarber rar

Klippenspringende Robbensippen, die blaukrautversaute Braut, erschreckte Schlecker-Schnecken, nachbardachdeckende Dachdecker, Pappelwappenklapperritter … und natürlich steht im Mittelpunkt dieses Buches jene legendäre Rhabarberbar von Barbara, in der sie Barbaren und Barbieren Rhabarberkuchen serviert – und mit Bärbel gar ihr großes Glück findet!
Insgesamt 25 Zungenbrecher – altbekannt-klassische wie auch jüngere Kreationen – werden in diesem Werk von Bodo Wartke zerlegt, weitergesponnen und akrobatisch gereimt in Kurzgeschichten verpackt.

Wer in dieser bunten Sammlung inhaltlich hochstehendes Niveau sucht, ist fehl am Platz. Im Zentrum stehen klar das kreative Sprachspiel und das rhythmische Artikulationsgeschick. Und beides in Kombination kommt in atemberaubendem Karacho daher! Der Illustratorin Alexandra Junge gelingt es, die Geschichten zum Leben zu erwecken und eine Art roten Faden zu schaffen, indem sie Elemente und Figuren an verschiedenen Stellen im Buch auftreten lässt.
Krönung sind die via QR-Code abrufbaren Clips mit einem Zungenbrecher rappenden Bodo – ein multimediales, Lachtränen förderndes Erlebnis!

Keine Party ist auch keine Lösung

„Ich heiße Jagoda, das ist Polnisch für Blaubeere, und an alle Erwachsenen, die hier mitlesen: Es ist nicht cool, Kinder wie ‘ne Obstsorte zu nennen. Wie Gemüse auch nicht. Sagt das gern weiter, ich weiß, wovon ich spreche.“

Ihr Name ist gerade Jagodas kleinstes Problem. Viel schlimmer: Sie hat Mia aus ihrer Klasse zu ihrer Geburtstagsparty eingeladen, obwohl es gar keine gibt! Aus gutem Grund, denn Jagoda wohnt mit ihrer Mama in einem Frauenhaus. Das darf niemand wissen, damit ihr Papa sie nicht findet. Geburtstag im Frauenhaus? Unmöglich! Aber keine Party ist auch keine Lösung, denn sonst wird Mia vielleicht nicht Jagodas Freundin. Ein verdammt guter Plan muss her, und Jagoda rennt die Zeit weg. Aber geht nicht, gibt’s nicht, sagt ihre Babcia immer. Also wird Jagoda in vier Tagen und mit null Euro die beste Party überhaupt schmeißen!

Federleicht und ziemlich cool lässt Anna Maria Praßler ihre Protagonistin diese Geschichte erzählen. Dass sie wiederholt und permanent auf der Flucht vor ihrem eigenen Vater ist, nimmt sie mit kindlichem Fatalismus als gegeben hin und lässt nicht eine Minute Mitleid aufkommen. Jenseits von Klischee und Tristesse wird jungen LeserInnen ein Lebensraum geöffnet, dessen Türen sonst fest verschlossen sind. Ein optimistisches, sensibilisierendes Buch ab 9 Jahren.

Schnitzel, der Fuchs


Füchse sind gefürchtete Jäger. Zu ihrer Beute zählen Kaninchen, Hühner oder Mäuse. Doch nicht für Schnitzel, den Fuchs: Er isst viel lieber saftige Wassermelonen. Eines Tages bekommt er Wind von den legendären Partys, die im Tal der Vegetarier gefeiert werden und ihm ist klar: Da muss er hin! Doch wie soll er es bloß anstellen, dass die Tiere dort keine Angst vor ihm haben?

Sol Undurraga erzählt eine schräge und warmherzige Geschichte über einen liebenswerten Fuchs auf der Suche nach Zugehörigkeit. Leuchtende Farben, drollige Partygäste und ein feiner Sinn für Humor bieten viel Raum zum Lachen und Entdecken. Wunderbar!

Regenwurm und Anakonda

Die Autorin Bibi Dumont Tak und die Illustratorin Annemarie van Haeringen lassen Referate über ihre Artgenossen halten.
Viel Wissenswertes witzig erzählt, für alle Naturfreunde, ob klein oder groß!

»Hallo, ich bin ein Gewöhnlicher Putzerfisch und halte heute ein Referat über den Hai.«

Die Tiere beschließen: Es wird Zeit, dass sie mal selbst über sich erzählen. Der Mensch sieht schließlich alles nur durch seine eigene Brille. Das Zebra hält seine Rede über schwarz-weiße Tiere, der Totenkopffalter weiß alles über das Totenkopfäffchen und die Geburtshelferkröte findet bei der Nachwuchspflege einige Parallelen zwischen sich und dem Koala. Dass der Maulwurf mit der Schnake über eine seiner Mahlzeiten spricht, löst erste Proteste im Publikum aus. Als der Fuchs dann in seinem Vortrag den Hals als die Schwachstelle bei Gänsen ausmacht und auch noch deren köstliches Brustfleisch lobt, gehen endgültig die Wogen hoch.
Nicht nur die anderen Tiere, sondern auch wir Menschen erfahren jede Menge Erstaunliches, Lustiges und Lehrreiches darüber, was es für Tiere auf der Welt gibt, wo und wie sie leben und vieles mehr. Hättest Du gewusst, dass es nur 6 ausschließlich schwarz-weiße Tierarten gibt? Und dass der Blaue Drache kein Fabeltier, sondern eine Nacktschnecke ist?

Eins der ungewöhnlichsten und schönsten Vorlesebücher seit langem. Überraschend, lustig und kenntnisreich. Einfach tierisch gut!


Auch am Tag leuchten die Sterne

Dieses Buch ist eine emotionale Achterbahnfahrt (im besten Sinne). Es erzählt vom magischen Sommer nach dem Schulabschluss, von Neuanfängen und den ersten Schritten ins eigene Leben. Und es erzählt vom Abschied, denn Mias Freund Are erhält eine furchtbare Diagnose.

„Eine super Geschichte, die für alle Leute etwas mitbringt“, schreibt unsere Jugendbuchexpertin Eva (14). „Als Mia mit ihrer besten Freundin Else allein in die nächstgelegene Großstadt zieht, verändert sich ihr ganzes Leben. Nicht nur die neue aufregende Musikschule auf die sie geht, auch die verwirrenden Gefühle zu ihrem besten Freund Are und dann auch noch zum Zwölftklässler Aldin bringen sie durcheinander. Als Are dann auch noch die Diagnose Krebs kriegt, weiß Mia endgültig nicht wie sie weitermachen soll. 

In diesem Buch werden die Gedanken der 16jährigen Mia wunderschön erzählt und man kann sich super in sie hineinversetzen. Dabei geht es viel um Musik und es gibt einige berührende Gedichte und Songtexte im Buch und viele wichtige Themen eines Teenagers werden angesprochen. Die Verwirrtheit, Zukunftsängste, erste Liebe und Gefühle, Freundschaften und auch Verluste. Die Beschreibungen vom Übergang der Jahreszeiten fand ich sehr schön. Ich habe beim Lesen selber viele Emotionen verspürt und konnte gut mitfühlen. Das Buch ist sehr einfach und schnell zu lesen, durch die kurzen Kapitel und ist nicht unnötig aufgeblasen. Danke für das super Buch!“

Toni sieht alles

„Das Mädchen hat eindeutig zu viel Fantasie!“ Diesen Satz hört die achtjährige Toni ständig. Dabei ist sie einfach eine ausgezeichnete Beobachterin. Als sie mit ihrer Mutter umzieht, spürt sie deshalb sofort, dass in der neuen Nachbarschaft Merkwürdiges passiert. Toni ist sich sicher: Die Bank gegenüber der Wohnung, in der sie und ihre Mutter gerade eingezogen sind, ist ganz eindeutig Ziel finsterer Bösewichte. Und die Hinweise auf ein bevorstehendes Verbrechen häufen sich …
Nur zu dumm, dass nicht einmal Mama Tonis Beobachtungen richtig ernst nimmt. Doch Toni täuscht sich nicht. In der Wohnung im Erdgeschoss ihres Mietshauses passieren tatsächlich merkwürdige Dinge. Toni muss versuchen, einen Bankraub zu verhindern.

Dieser farbig illustrierte Krimi ermutigt Kinder dazu, an sich zu glauben und ihren Beobachtungen zu vertrauen. Genaues Hinschauen und Mitdenken kann nicht schaden. Und kann man tatsächlich zu viel Fantasie haben? Auf gar keinen Fall! Das vergnügliche kleine Detektivabenteuer gibt der Lust am Geschichtenerfinden Raum und fordert zum Mitdenken und Kombinieren auf. Schließlich hat sogar Sherlock mal klein angefangen …

Zum Vorlesen ab 6 Jahren, zum Selberlesen ab etwa 8 Jahren.