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Schrecklich geheime Geisterbahn-Geheimnisse

Hurra! Der Himmel ist grau und es wird endlich wieder früh dunkel! Der November steht vor der Tür – Zeit zum Zuhause-Einmummeln, Lesen, Blut… äh … Teetrinken, Basteln und Gruseln. 

Wir haben mit „Schrecklich geheime Geisterbahn-Geheimnisse“ von Sandra Bayer genau das richtige Buch dazu.

Der Sachcomic wirft erstmals einen spannenden Blick hinter die Kulissen des Geisterbahn-Gewerbes. Eingebettet in eine witzig-wilde Comic-Geschichte rund um Lola und ihren Hund Gurki, versammeln sich hier geistreiches Expertinnenwissen, schaurige Ekelrezepte und gruselige DIY-Ideen. 

Wer hat die erste Geisterbahn erfunden und welche Technik bringt sie zum Laufen? Wie bastelt man sich eigene Vampirzähne aus Papier? Und kann man Fleisch fressende Pflanzen mit Augen-Bowle füttern?
Ein Mordsspaß für neugierige Gruselfans ab 5 Jahren. Und auch toll als Erstlesebuch!

Ameisen in Adas Bauch

Wenn Ada aufgeregt ist, kribbelt es in ihrem Bauch. Das fühlt sich ungefähr an wie hunderttausend bis sieben Millionen Ameisen – so groß ist ein Ameisenstaat. Ob es um Wut auf den kleinen Bruder oder die kneifende Eifersucht auf Leila geht, um ein vielleicht lebendiges Geburtstagsgeschenk oder einen blöden Streit. Zum Glück säuselt es manchmal auch ganz wohlig im Bauch. Dann überkommt Ada ein Schokoladenkuchengefühl und damit Mut, Vertrauen oder das beruhigende Wissen um die unsterbliche Seele eines Huhns.

Stefanie Höfler sammelt in ihrem neuesten Kinderbuch „Ameisen in Adas Bauch“ berührende Alltagsmomente, die von durcheinanderwirbelnden Gefühlen und Stimmungen erzählen, von heiter bis wolkig, von ängstlich bis glücklich. Das ist warm und tröstlich. Die Zuversicht überträgt sich auf die Leser:innen und mit den vielen bunten Luftballons fliegt auch die Angst vor dem ersten Schultag davon.
Entlang der zart-poetischen Bilder und Comics von Philip Waechter entfalten sich kleine Episoden voller Witz und Empathie zu einer großen Vorlese-Geschichte für Kinder ab 5 Jahren. Wunderbar!

Kanak Kids

Zwei Freundeskreise, zwei Welten, zwei Sprachen, zwei Identitäten. Die sechzehnjährige Dessi führt ein Doppelleben, verlässt morgens die Hochhaussiedlung, kleidet sich in der U-Bahnstation neu ein und besucht ein Gymnasium in der Münchener Innenstadt. Sie verheimlicht ihren Status als Migrantin, spricht Hochdeutsch, um dann nach Schulschluss in ihr altes Leben zurückzukehren. Dessi ist eine junge, redegewandte Frau, die sich schlagfertig in beiden Lebensrealitäten bewegt. Bis Bo, ihr Nachbar und Mitschüler, sie bei ihrer Verwandlung erwischt. Bo ist der Einzige, der beide Seiten von Dessi kennt. Wird es Dessi gelingen, Bo davon zu überzeugen, ihr Geheimnis zu bewahren? Oder werden ihre beiden Welten unvermeidlich aufeinanderprallen?

Ein Roman wie ein Feuerwerk, voller popkultureller Anspielungen. Der Autorin gelingt es, Migrationserfahrungen in den Fokus zu rücken, vom Alltagsrassismus zu erzählen und eine starke migrantische Hauptfigur zu präsentieren. Dabei ist „Kanak Kids“ kein schweres Drama. Es ist „eine Culture-Clash-Comedy zum Lachen und Weinen“. Der Plot ist dynamisch, die Dialoge sind peppig, die Figuren schräg und liebenswert zugleich.

Ein unbedingter Lesetipp ab 14 Jahren.

Gutenachtgeschichten für Celeste

Heute Abend sind Boris und Celeste allein zu Haus, die Eltern gehen zu den Nachbarn. Boris ist begeistert: endlich Chips und Kekse zum Abendbrot! Celeste will unbedingt noch eine Gutenachtgeschichte hören, und zwar eine richtig gruselige. Nichts lieber als das … Boris erzählt von schrecklichen Gespenstern, gefährlichen Riesenkröten und vielköpfigen Ungeheuern – aber Celeste gruselt sich kein bisschen! Und denkt sich schließlich selbst eine Geschichte aus, die Boris das Fürchten lehrt.

„Gutenachtgeschichten für Celeste“ stammt aus den Federn der grandiosen Bilderbuchkünstler Nikolaus Heidelbach und Ole Könnecke, die unterschiedlicher nicht zeichnen könnten: Reduzierter Comic-Witz trifft auf beunruhigend lebensechte Fantasiewesen.
Wenn ihr jetzt denkt, dass Ihr nicht so abgebrüht wie Celeste seid, dann können wir beruhigen:
Wir mussten beim Lesen durchgehend grinsen. Soo witzig ist der Dialog, der sich zwischen Boris und Celeste entspinnt. Um mit Celestes Worten abzuschließen: „Hurra! Gruselgruselgruselgruselgruselgruselgruselgrusel!“

Himmelwärts

Kosmische Radios, Sternenstaub und jede Menge Süßigkeiten

HIMMELWÄRTS ist das erste Kinderbuch von Karen Köhler. Es ist wunderschön, lustig und traurig, spannend und zart – alles zugleich:

Im Garten unter dem Sternenhimmel machen sich die Freundinnen Toni und YumYum startklar für eine ganz besondere Mission. Nach Anleitungen aus dem Internet haben sie ein Radio zusammengebaut, mit dem sie hoffen, Kontakt zu Tonis kürzlich verstorbener Mutter aufnehmen zu können. Toni hat große Vermissung, und Weltall-Expertin YumYum hat Experimentierlust. Tatsächlich erreichen sie Zanna, eine Astronautin auf der ISS, und sprechen mit ihr über Leben und Reisen im Weltraum und vieles mehr. Währenddessen werden die Snacks, die sich die Mädchen heimlich beschafft hatten, vernichtet und die Nacht vergeht.

In HIMMELWÄRTS erzählt Karen Köhler auf mitreißende, umwerfend komische Weise von Verlust, Ängsten und Trauer auf der einen und von Freude, Freundschaft und Liebe auf der anderen Seite. Und davon, dass alles zusammengehört.

Ab 10 Jahren.

Geniale Ohren

Zum zweiten Mal legt das bewährte Team Lena Anlauf und Vitali Konstantinov eine „kuriose Tiersammlung“ vor. Nach „Geniale Nasen“ geht es um Tierohren. Natürlich haben Wüstenfuchs, Löffelhund und Ohrenigel ihren Auftritt. Aber spätestens wenn erklärt wird, wie die Riesenohr-Springmaus ihre Lauscher beim Weitsprung windschlüpfrig zurückklappt, sonst aber ihr Insektenfutter damit ortet, dann wächst unser Staunen über Details. Anhand der Ohren lernen wir faszinierende Fähigkeiten von 80 Tieren kennen.
Nicht nur wir Menschen signalisieren Gefühle mit roten Ohren, Beutelteufel zeigen damit ihren Stress an und Ratten ihr Glücksgefühl.

Ein ungeahntes Kapitel Zoologie – mit Schalk illustriert und mit Sorgfalt getextet. Ein Muss für kleine und große Tierfreunde ab 6 Jahren.

Toni sieht alles

„Das Mädchen hat eindeutig zu viel Fantasie!“ Diesen Satz hört die achtjährige Toni ständig. Dabei ist sie einfach eine ausgezeichnete Beobachterin. Als sie mit ihrer Mutter umzieht, spürt sie deshalb sofort, dass in der neuen Nachbarschaft Merkwürdiges passiert. Toni ist sich sicher: Die Bank gegenüber der Wohnung, in der sie und ihre Mutter gerade eingezogen sind, ist ganz eindeutig Ziel finsterer Bösewichte. Und die Hinweise auf ein bevorstehendes Verbrechen häufen sich …
Nur zu dumm, dass nicht einmal Mama Tonis Beobachtungen richtig ernst nimmt. Doch Toni täuscht sich nicht. In der Wohnung im Erdgeschoss ihres Mietshauses passieren tatsächlich merkwürdige Dinge. Toni muss versuchen, einen Bankraub zu verhindern.

Dieser farbig illustrierte Krimi ermutigt Kinder dazu, an sich zu glauben und ihren Beobachtungen zu vertrauen. Genaues Hinschauen und Mitdenken kann nicht schaden. Und kann man tatsächlich zu viel Fantasie haben? Auf gar keinen Fall! Das vergnügliche kleine Detektivabenteuer gibt der Lust am Geschichtenerfinden Raum und fordert zum Mitdenken und Kombinieren auf. Schließlich hat sogar Sherlock mal klein angefangen …

Zum Vorlesen ab 6 Jahren, zum Selberlesen ab etwa 8 Jahren.

Der Wolfspelz

Bellwidder Rückwelzer ist ein Schaf. Am liebsten würde er den ganzen Tag lang Brombeeren naschen, den Vögeln beim Singen zuhören und die Sonne genießen. Doch wie viele Schafe hat Bellwidder berechtigte Angst vor dem großen bösen Wolf.

Bellwidder wohnt in einem netten Häuschen in einer einsamen Waldgegend, draußen zeigen sich scharfkrallige, wolfsschnauzige Schatten und lässt sich ein bedenkliches Gejaule hören. Bellwidder versteckt sich in seinem Haus und zieht die Vorhänge zu. Bis er einen kühnen Plan fasst: Er näht sich ein Wolfskostüm. Damit zieht er zufrieden in den Wald und frisst so viele Brombeeren, wie er kann. Und trifft Wölfe. Eigentlich ganz nett, aber nicht, wenn man ein Schaf ist. Dann passiert, was passieren muss, das Wolfskostüm hat einen Riss, die Schafwolle quillt heraus. Man hält es kaum aus vor Spannung …

Ein Lieblingsbuch. Weil es so liebevoll gestaltet ist – irgendwo zwischen Graphic Novel, Comic und Bilderbuch. Hinreißend illustriert, dunkel, aber nicht düster, humorvoll, detailreich und unglaublich warm. Und weil die Idee so schön ist, dass die anderen auch bloß bluffen. Und wir uns erst näher kommen, wenn wir uns so geben, wie wir wirklich sind. Auch wenn das dann Mut kostet.

Für alle Kinder ab sechs Jahren – und alle erwachsenen Vorlesenden.


Rattensommer

Erste Liebe, Freundschaft, Zukunftspläne: Manchmal ändert so ein Sommer einfach alles. So ist es jedenfalls bei Lou in Juliane Pickels Jugendroman „Rattensommer“. Erst war Lou nur mit Sonny beste Freundinnen seit gefühlt immer, dann ist da auf einmal mehr zwischen den beiden und plötzlich holt sie die Vergangenheit ein und alles wird komisch. Doch es geht um so viel mehr als nur Freundschaft und Verliebtsein. Es geht auch um Trauer, Wut, Rache, Mut, Vergebung und letztendlich das, was sich Erwachsenwerden nennt. Eine aufwühlende und wortstarke Geschichte für Menschen ab 14.

„Das Buch war super!“, schreibt unsere Jugendbuchexpertin Eva (14 ). „Während eines immer heißer werdenden Sommers kommen sich die beiden Freundinnen Lou und Sonny näher. Doch als der Mörder von Sonnys Mutter plötzlich freikommt, werden sie auseinandergerissen. Lou muss lernen alleine klarzukommen, was man sehr intensiv durch ihre Gedanken und Gefühle erfährt, in die man sich sehr gut reinversetzen kann. Man spürt während des Lesens förmlich die Hitze und den Schweiß auf Lous Haut und ihre Verzweiflung, Sonny zurück zu bekommen. Genau das ist es, was mir an dem Buch so gefallen hat: das Mitfiebern und Mitfühlen, die Atmosphäre des heißen Sommers  zu spüren und natürlich die sehr krasse und ergreifende Geschichte. Außerdem ist es sehr vielfältig, eine Freundschaft verschmilzt in Liebe, ein Tod soll gerächt werden und alles droht auseinander zu fallen.“